Schwedenkrimi für lange Nächte

Lina Bengtsdotter, Hagebuttenblut

(c) pixabay
Datum:
Mo. 3. Aug. 2020
Von:
Walburga Rembold
Lina Bengtsdotter landete mit dem ersten Roman um die Ermittlerin Charlie Lager, Löwenzahnkind, einen Sensationserfolg. Der zweite Band, Hagebuttenblut, sieht Charlie wieder in der kleinen Stadt Gullspång, wo sie ihrer Freundin aus Kindertagen beistehen will, die gerade eine unschöne Trennung durchmacht. Charlie stößt auf einen alten Fall, der sie in seinen Bann zieht: vor Jahren war ein junges Mädchen verschwunden, man vermutete Suizid. Eine Leiche wurde nie gefunden.

Allen Widerständen zum Trotz will Charlie das Verschwinden Francescas aufklären. Erinnerungen an ihre Mutter verbinden sie mit der Villa, in der das Mädchen gelebt hat. Ihre eigene Geschichte scheint irgendwie mit diesem unglücklichen Mädchen verflochten.

Der Thriller von Lina Bengtsdotter verknüpft 2 Erzählstränge. Da ist einmal die Geschichte Charlies, getrieben von ihren Jugenderlebnissen, von der schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter. Zum anderen ist da Francesca, begabt, unangepasst und traumatisiert. In ihrer Familie ist sie eine Außenseiterin, ihr einziger Freund ist tot, sie allein glaubt an ein Verbrechen.

Die Sprünge zwischen den beiden Erzählebenen machen das Buch besonders spannend, man liest quasi von Cliffhanger zu Cliffhanger. Die beiden Frauenfiguren sind sehr beeindruckend und psychologisch stimmig, die ganze Atmosphäre des Buches hat mich in seinen Bann gezogen.

Ich empfehle das Buche allen, die gerne gute skandinavische Krimis lesen!