Für Leser mit starken Nerven:

Shehan Karunatilaka, Die sieben Monde des Maali Almeida

Spannend! (c) pixabay.com
Datum:
Di. 2. Apr. 2024
Von:
Walburga Rembold

Mein erster Eindruck von diesem Roman war: Cool, eine Mischung aus Terry Pratchett und Franz Kafka, das wird spannend! Wurde es auch, aber auch immer wieder fast unerträglich.

Karunatilaka schreibt über den Bürgerkrieg in Sri Lanka. Beteiligte: Tamil Tigers, die Regierung und unzählige Kriminelle und Kriegsgewinnler. Der Kriegsfotograf Maali Almeida lebte schon von Berufs wegen und als Glücksspieler immer am Rande des Abgrundes. Jetzt ist er tot und will wissen warum. Also macht er sich daran, seine Mörder aufzuspüren.

Die Schilderung dieses Lebens nach dem Tode ist herrlich bizarr. Aber immer wieder gefriert dem Leser das Lachen im Munde, wenn Karunatilaka nonchalant von Absurditäten zu genau und emotionslos geschilderten Brutalitäten wechselt. Mal komisch, dann wieder spannend wie ein Thriller oder drastisch genau: der Roman hält ein Wechselbad der Gefühle bereit.

Sehr empfehlenswert, aber definitiv nichts für Leser mit schwachen Nerven!