Dieses Buch ist für mich DER Roman zur Klimakrise: nicht irgendwann, falls wir das 1,5° Ziel verfehlen, sondern heute und morgen, hier in Nord-Europa, kurz nach der Corona-Pandemie, wird unser Scheitern real.
In Schweden brennen die Wälder, Urlauber werden zu Flüchtlingen, und Staat und Gesellschaft sind völlig überfordert. Klimaaktivisten und die, die ihr Leben einfach nur genießen wollen, prallen aufeinander. Die Städte machen dicht, der Strom fällt aus, Aufruhr, Plünderungen, Angst und Verzweiflung im ganzen Land.
Liljestrand beleuchtet die Vorgänge wie in einem Episodenfilm aus wechselnden Perspektiven: ob untreuer Familienvater, „hippe“ Influencerin, rebellischer Jugendlicher oder Teenager mit Weitblick: die Personen sind alle wahrhaftig und nachvollziehbar. Auch deshalb ist das Buch schwer aus der Hand zu legen. Die Katastrophe ereignet sich zwischen Alltag und Extremsituation und geht uns jetzt etwas an.